Unternehmer machen Druck für B15 neu

16. Mai 2012 Landshut/Vilsbiburg, 16. Mai 2012. – Mit einer Resolution gegen die ihrer Meinung nach unhaltbaren infrastrukturellen Bedingungen haben sich jetzt mehr als 80 Unternehmen der Region Südostbayern an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Herrn Dr. Andreas Scheuer, MdB, gewandt. Im Mittelpunkt des Schreibens, das ihm am 16. Mai in Vilsbiburg übergeben wurde, steht die Klage über die im Vergleich zu anderen bayerischen Regionen schlechte Straßenanbindung sowie der Appell, den Bau der B15 neu deutlich zu beschleunigen.

    „Einmal begonnen, darf die B15 neu vor Rosenheim nirgends mehr enden, weder in Essenbach noch in Geisenhausen oder bei Velden“, heißt es in der Resolution. Darin verlangen die Unternehmer von Herrn Dr. Scheuer den seit längerer Zeit abgeschlossenen Vorentwurf für den Abschnitt Essenbach–Geisenhausen endlich zu genehmigen, damit die Autobahndirektion Südbayern die weiteren Planungsschritte einleiten kann. Weiter dringen die Firmenchefs darauf, das Raumordnungsverfahren für den Bereich von Geisenhausen bis zur Autobahn A94 bei Schwindegg zügig einzuleiten, um auch hier bald Klarheit über die neue Trassenführung zu gewinnen.

    Hintergrund für die konzertierte Aktion der Unternehmen ist eine Studie des Verbandes der bayerischen Wirtschaft, die der Region Südostbayern unter anderem einen deutlichen Verbesserungsbedarf beim Straßen- und Bahnverkehr bescheinigt und dem Raum bezüglich der Infrastruktur ein schlechtes Zeugnis ausstellt. Das wiegt umso schwerer als sonst im Landkreis Landshut viele Faktoren zusammenpassen, die zur Ansiedlung oder Erweiterung von Betrieben und damit zum Erhalt bzw. zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen könnten. Dazu zählen etwa die Lage auf dem Arbeitsmarkt, das Angebot gut ausgebildeter und leistungsbereiter Arbeitskräfte, das grundsätzlich wirtschaftsfreundliche Handeln der öffentlichen Verwaltungen und die relative Nähe großer Wirtschaftszentren.

    Diese insgesamt gute Ausgangsituation für die Region wird vor allem dadurch geschmälert, dass zu keiner der im näheren oder weiteren Umkreis verlaufenden Autobahnen ein kreuzungsfreier Anschluss vorhanden ist. Zudem behindern zahlreiche Ortsdurchfahrten erheblich den Verkehrsfluss, was zu verlängerten Transportzeiten mit deutlichen Folgen für Energie-, Umwelt- und Transportkosten bzw. zu erschwerten Anfahrtbedingungen für Arbeitnehmer führt. Das Ergebnis: Der Raum wird zunehmend unattraktiv für Betriebe.

    Die Wirtschaft betrachtet die durchgehende Nord-Süd-Verbindung von Regensburg nach Rosenheim als das entscheidende Projekt für die Verbesserung der Situation und hat Herrn Dr. Scheuer, MdB, konkrete Forderungen mit auf den Weg nach Berlin gegeben. Zunächst erwartet man bei der Neufassung des Bundesverkehrswegeplans eine Aufnahme der Gesamtstrecke in die Kategorie „Vordringlicher Bedarf“. Weil jedoch mit der Eintragung in den Bedarfsplan allein noch keine Straße gebaut ist, fordert die Wirtschaft von der Politik zügige Planungsabläufe, die zeitnahe Schaffung von Baurecht und die Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel.

    Einen Erfolg haben die Wirtschaftsvertreter schon erzielt. Der im ersten Entwurf des Investitionsplanes bis 2015 nicht enthaltene Abschnitt Ergoldsbach – Essenbach der B15 ist nach ihrer Intervention nun doch noch unter der Überschrift „Prioritäre Vorhaben“ in die vor wenigen Wochen veröffentlichte Neufassung aufgenommen worden. Aus Sicht der unterzeichnenden Unternehmen ein wichtiger Schritt, damit im Jahr 2013 die Bauarbeiten ohne Unterbrechung fortgesetzt werden können.

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